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Strukturdaten zur Fachpresse 2008

 

     

    Mit der Erforschung der deutschen Fachpresse ist es traditionell schlecht bestellt. Strukturdaten über diese Pressegattung ermittelt die Interessenvertretung Deutsche Fachpresse per Befragung bei ihren Mitgliedsverlagen mit anschließender Hochrechnung auf die gesamte Gattung. Das schmale Zahlenwerk für das Jahr 2009 kann im Webangebot des VDZ unter http://www.fachpresse.de als PDF-Datei heruntergeladen werden.

    Beachten Sie bitte, dass es sich hierbei aufgrund der Erhebungstechnik um Daten handelt, die nahezu den Charakter von Schätzungen haben.

     
    Ausgewählte Ergebnisse dieser Fachpresse-Statistik 2009:

     
    Begriffsdefinition der Interessenvertretung "Deutsche Fachpresse"

    Die Begriffe Fachzeitung und Fachzeitschrift fasst die Interessenvertretung Deutsche Fachpresse zu „Fachzeitschriften“ zusammen und definiert (Jahrbuch 2004 der Fachinformation, S. 104):

    "Fachzeitschriften sind periodischen Druckwerke, die mit der Absicht eines zeitlich unbegrenzten Erscheinens mindestens viermal jährlich herausgegeben werden.
    Fachzeitschriften berichten im wesentlichen über wissenschaftliche, technische und wirtschaftliche Bereiche. sie dienen der beruflichen Information und Fortbildung eindeutig definierbarer, nach fachlichen Kriterien abgrenzbarer Zielgruppen.

    Als Fachzeitschriften gelten nicht konfessionelle Zeitschriften, Kundenzeitschriften, Titel der Wirtschaftspresse, typische "Special Interest"-Zeitschriften (Hobby und Freizeit)sowie Partworks, Loseblattsammlungen von Gesetzen, aus Remittenden aufgebundene Einzelbände und dergleichen.
    Erscheint eine Zeitschrift in mehreren Ausgaben, die sich im Titel/Untertitel und/oder in einzelnen redaktionellen Wechselseiten oder Beilagen unterscheiden, so geht es nur um die Gesamtausgabe."
     

    Statistik der Unternehmen und Umsätze

    Die Erhebung der Deutschen Fachpresse besteht aus hochgerechneten Daten. Da die Aufstellung des VDZ für 2009 deutlich weniger Daten ausweist als vor dem Jahr 2002 sind im Folgenden auch Daten früherer Jahre mit ausgewiesen.

    • In 2001 produzieren 478 Verlage (2000: 501 Verlage) Fachzeitschriften. Eine Gesamtzahl der beschäftigten Mitarbeiter und Redakteure wurde zuletzt für das Jahr 2000 ausgewiesen. Damals betrug die Zahl für alle Unternehmensbereiche rund 37.074 Mitarbeiter, darunter etwa 9.018 Redakteure.
    • Neben der Herausgabe von Fachpresse haben die Verlage zumeist weitere Geschäftsfelder. Der Beitrag der Fachpresseaktivitäten zum Gesamtumsatz der Unternehmen lag im Jahr 2008 im Durchschnitt bei ca. 60 Prozent (2008: 64 Prozent).
    • Hinzu kommen Umsätze aus dem Fachbuchbereich (23 Prozent), den elektronischen Medien (12 Prozent) und sonstige Dienstleistungen (5,5 Prozent) wie Seminare oder Events.
    • Der mit Fachpresse im Jahr 2008 erzielte Gesamtumsatz ist wieder rückläufig und liegt bei 1,80 Milliarden EUR (2008: 2,02 Milliarden EUR), das sind 10,9 Prozent weniger als 2008. Diese Werte zeigten von 2005 bis 2008 Zuwächse und wurden nur im Jahr 2000 übertroffen (damals 2,29 Mrd. EUR). Der Anzeigenumsatz ist um 17,4 Prozent eingebrochen und liegt mit 852 Mio. Euro (2008: 1.031 Mio. EUR) erstmals niedriger als der Vertriebsumsatz, der mit 866 Mio. Euro (2008: 911 Mio. EUR) rund 4,9 Prozent eingebüßt hat.
    • Damit verteilt sich 2009 der Umsatz auf 47,4 Prozent Anzeigen (Vorjahr 51,1%), 48,2 Prozent Vertrieb (Vorjahr 45,2%) und 4,4 Prozent sonstige Erlöse.
    • 2006 erzielen 83 Prozent der Verlage Umsätze im Ausland, davon 32 Prozent über Kooperationen und 28 Prozent über Auslandstöchter. Im Durchschnitt entfielen im Jahr 2009 rund 9,7 Prozent (2008: 8,6 Prozent) des Umsatzes auf Erlöse aus dem Ausland. Damit würden die Auslandsanteile am gesamten Fachmedienumsatz erstmals seit mehreren Jahren wieder steigen.

     

    Statistik der Titel und Auflagen

    • Es wurde ein Bestand von 3.852 Titeln (Vorjahr: 3.907) ermittelt (die Zahlen sind nicht wie die WIP-Zahlen zur Publikumspresse Einzeltitel-hinterlegt, sondern errechnet), damit markieren die Vorjahreszahlen den bisherigen Höchststand.
    • Im Jahr 2005 erschienen 164 Titel (2004: 150) erstmalig, 114 (136) Titel wurden eingestellt, 247 (273) Titel optimiert. Die Zahl der Einstellungen ist nach einem steilen Anstieg 2002 weiter rückläufig.
    • Die verbreitete Jahres-Gesamtauflage sank 2009 leicht und erreichte 515 Millionen Exemplare. 2008 wurde ein Spitzenwert von 525 Mio. Exemplaren erzielt.
    • Im Zeitraum von elf Jahren sank aber der Anteil der verkauften Auflage an diesen Exemplaren von 58 Prozent auf nunmehr 45 Prozent ab. Dies sind im Jahr 2009 rund 232 Millionen Exemplare. Damit wird nach Erhebungen und Hochrechnungen der Deutschen Fachpresses deutlich mehr als jedes zweite Fachpresse-Exemplar kostenlos abgegeben.

     

    Nachtrag des WIP

    • Angaben über die Gesamtauflage je Verbreitungsintervall liegen von der Deutschen Fachpresse nicht vor. Der IVW waren im 1. Quartal 2010 (1. Quartal 2009) unter "Fachzeitschriften" 1.171 (1.210) Titel angeschlossen. Sie erreichten insgesamt eine verbreitete Auflage von 23,4 (24,9) Millionen Heften im Erscheinungsintervall und eine verkaufte Auflage von 12,2 (13,4) Millionen Heften.